Horonya Denw : Betreuung und Förderung der Rechte von Strassenkindern
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In Mali, einem von Wüstenbildung, Armut und massiver Landflucht geprägten Land, ist das Phänomen der Strassenkinder einer der negativen Indikatoren der aktuellen sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen. Die Sicherheitskrise, die Mali seit 2012 erlebt, verschärft die Fragilität dieser Kinder stark, die in Armut und Instabilität leben. Fast 90 % von ihnen sind 15 Jahre alt oder jünger. In Ségou hat sich das Phänomen in den letzten 20 Jahren nach und nach verschlechtert. Daher existieren nur wenige Betreuungszentren in der Region.
Caritas Mali betreibt Einrichtungen zur Aufnahme und Integration von Strassenkindern und setzt Sensibilisierungs- und Advocacy-Massnahmen bei lokalen Gemeinschaften und den lokalen und nationalen politischen Behörden um. Bibliothèques Sans Frontières erleichtert vulnerablen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Bildung, Kultur und Informationen.
Das Projekt „Horonya Denw“ (Kinder der Freiheit) verringert einerseits das Phänomen der Strassenkinder durch Präventions-, Advocacy- und Betreuungsaktivitäten und durch die Verbesserung der Kompetenzen des lokalen Partners andererseits. Sozialarbeiter organisieren Strassenrundgänge, um auf die Kinder zuzugehen, sie über ihre Rechte zu informieren und ihnen in den Zentren eine Betreuung anzubieten. Es gibt drei Arten von Ausbildungen (Schneiderei/Stickerei; Elektrik/Solarelektrik; Tischlerei/Tapezieren), die es den Jugendlichen ermöglichen, in die Arbeitswelt einzusteigen. Zusätzlich wird eine Mediation mit den Familien durchgeführt, um die Rückkehr der Kinder zu ihren Familien zu ermöglichen.