Kontext
Auf den Philippinen gehen laut UNESCO trotz eines guten Bildungssystems mehr als 600 000 Kinder nicht zur Schule. Das entspricht 5 % der Kinder des Landes und liegt an steigenden Armutsrate. Zusätzlich sind laut der Weltbank 70 % der Frauen Opfer von körperlicher Gewalt und 25 % von häuslicher Gewalt.
In Kambodscha bietet der Staat kostenlose öffentliche Primar- und Sekundarschulbildung. Allerdings wirken sich die fehlendes Schulmaterial sowie Mängel in der Lehrerausbildung und in der Qualität des Unterrichts negativ auf den Zugang zu einer hochwertigen Bildung aus. Schätzungsweise 55 % der Kinder brechen die Schule im Alter von unter 17 Jahren ab.
Lokale Partner
- Women’s Resource Center (WRC)
- Association Cameleon
Ziele
- Nachhaltige Stärkung der Qualität der Begleitung von vulnerablen Familien
- Stärkung der Familie innerhalb der Familieneinheit und der Gemeinde
- Aufbau eines Netzwerks von von internationalen Akteuren in der Betreuung von Familien
Aktivitäten
Women's Resource Center (WRC) und Association Cameleon kümmern sich um besonders vulnerable Personen (Kinder, Jugendliche und Familien) und sind seit vielen Jahren in unterschiedlichem Masse in der Familienbegleitung tätig.
Die Familienhäuser stellen die Familie und ihre Rolle in der Entwicklung des Kindes in den Mittelpunkt des Projekts. Die Familien werden zu den Hauptakteuren bei der Verbesserung ihrer sozioökonomischen und familiären Situation und bei den kollektiven Aktivitäten des Familienhauses. Die Familien identifizieren, planen und nehmen an Aktivitäten teil, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind und die es ihnen ermöglichen, mit Gleichgesinnten Lösungen zu erarbeiten und die Bindung zu ihren Kindern zu stärken.
Die Familienhäuser bieten eine individuelle Begleitung mit Ratschlägen und Informationen zu einer bestimmten Familiensituationen. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts sind die Workshops zur Sensibilisierung, in denen Kinder und Eltern ihre Rechte besser kennen lernen (Kinderrecht, Frauenrecht und Elternschaft, Toleranz).
Die Familie wird somit zur Hauptakteurin bei der Prävention von Vulnerabilität und dem Schutz gefährdeter Kinder.
Kambodscha
Einige Mütter, die das Familienhaus besuchen, sind nicht zur Schule gegangen und haben nur wenig Zugang zu Informationen (öffentlicher Dienst, Gesundheit, Kindererziehung usw.).
Zu den Aktivitäten gehören Diskussionsrunden mit lokalen Akteuren zum Thema vulnerable Familien und Kinder, Kampagnen zur Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Familienausflüge (Besuch von Kulturstätten wie dem Tempel von Angkor Wat), Gartenarbeit, Austausch von Kochrezepten, sowie verschiedene Kurse wie Buchhaltung, Alphabetisierung und Kindesentwicklung.
Philippinen
Die meisten Familien, die das Familienhaus besuchen, haben nur begrenzten Zugang zu ihren Rechten, zu Informationen oder Bildung, insbesondere die Mütter. In einigen der Familien gibt es Probleme mit physischer oder psychischer Gewalt. Zu den durchgeführten Aktivitäten gehören u. a. die Gründung einer Gruppe von „Champions-Eltern“, die sich für neue Familien einsetzen, Aktivitäten zur Stärkung der Familie (z. B. Ehe-Workshops) und Workshops zum Erlernen neuer Formen der Existenzsicherung.