Familienhäuser in Afrika

Kontext

Trotz einer vorteilhaften nationalen Gesetzgebung in Burkina Faso ist die Situation von Frauen, Kindern und Jugendlichen besorgniserregend. Es gibt unzählige Verstösse gegen ihre Rechte. Die hohe Armut unter Kindern und Frauen und der Mangel an Bildung und eines Bewusstseins für Menschenrechte sowie unzureichende finanzielle, materielle und personelle Ressourcen sind Faktoren, die die Vulnerabilität von Familien erklären. 

Die Demokratische Republik Kongo ist von einer schwachen Wirtschaft geprägt, die sich vor allem in der weit verbreiteten extremen Armut und dem Mangel an sozialer Infrastruktur und sozialen Dienstleistungen niederschlägt. Angesichts dieser Situation unterstützen lokale Organisationen oder informelle Gemeinschaften Menschen in extrem prekären Situationen. 

Lokale Partner

  • Kogl Taaba
  • Solidarité Batoto 

Ziele

  • Dauerhafte Stärkung der Qualität der Begleitung von gefährdeten Familien
  • Stärkung der Familie innerhalb der Familieneinheit und der Gemeinde
  • Aufbau eines Netzwerks von internationalen Akteuren in der Betreuung von Familien
Bild
Tag der offenen Tür, Demokratische Republik Kongo ©Apprentis d'Auteuil

Aktivitäten

Kogl Taaba wurde 1990 gegründet und kümmert sich in seinem Berufsbildungszentrums um vulnerable junge Frauen. Solidarité Batoto verfügt über ein Tageszentrum und eine Unterkunft für minderjährige Mütter und ihre Kinder sowie schwangere junge Frauen auf der Strasse.

Die Familienhäuser verfolgen einen innovativen Ansatz, der die Familie und ihre Rolle in der Entwicklung des Kindes in den Mittelpunkt des Projekts stellt. Die Familien werden zu den Hauptakteuren bei der Verbesserung ihrer sozioökonomischen und familiären Situation und bei den Aktivitäten des Familienhauses. Die Familien identifizieren, planen und nehmen an Aktivitäten teil, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind und die es ihnen ermöglichen, mit Gleichgesinnten Lösungen zu erarbeiten und die Bindung zu ihren Kindern zu stärken.

Die Familienhäuser bieten eine individuelle Betreuung mit Ratschlägen und Informationen zu ihrer Familiensituation. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts sind die Workshops zur Sensibilisierung, in denen Kinder und Eltern ihre Rechte besser kennen lernen (Kinderrecht, Frauenrecht und Elternschaft, Toleranz).

Die Familie wird somit zur Hauptakteurin bei der Prävention von Vulnerabilität und dem Schutz gefährdeter Kinder. 

Demokratische Republik Kongo

Die meisten der begleiteten Familien benötigen eine Begleitung bei der Lösung ihrer Schwierigkeiten wie dem Zugang zu Arbeit oder zu grundlegenden sozialen Diensten wie der Einschulung ihrer Kinder. Die Aktivitäten umfassen z. B. Hilfe bei der Registrierung von Geburten und bei rechtlichen Angelegenheiten, aber auch gemeinsame Mahlzeiten von Familien oder Workshops in Schneiderei, Informatik und Englisch. 

Burkina Faso

Das Familienhaus unterstützt vor allem vulnerable Familien in Koudougou (drittgrösste Stadt nach Einwohnerzahl), Familien die unterhalb der Armutsgrenze leben, Migrantenfamilien und burkinische Familien mit nur einem Elternteil, darunter junge Mütter, die wegen ihrer Schwangerschaft von ihren Familien vertrieben wurden. Zu den Aktivitäten gehören u. a. gemeinsame Feldarbeit, die starke Bindungen zwischen den Familien schafft, Nachhilfeunterricht für Kinder und Alphabetisierungskurse für Erwachsene sowie Workshops zur Sensibilisierung für soziale Rechte und Dienstleistungen. 

Verbundene Programme

Begleitung von Familien und Elternschaft

Eltern in ihrem Erziehungsauftrag unterstützen und sie als wichtige Akteure im Kinderschutz befähigen.

Kinderschutz

Unterstützung von Strassenkindern mit dem Ziel, ihre Rechte zu fördern und sie dauerhaft in die Gesellschaft zu integrieren.